Schönheit des Unvollkommenen - Verletzlichkeit Resilienz Krümmung
Porzellan und Gestein zeigen uns die Verletzlichkeit der Natur, wenn wir sie durch Überkonsum aus dem Gleichgewicht bringen, sie anders krümmen und ausbeuten. Deshalb habe ich eine ressourcenschonende Haltung entwickelt und verwende übrig gebliebenes Porzellan, gefundene Mineralien, Metalle, Glas und andere brennbare Stoffe, die ich in meinen Werken verarbeite. Ich spüre unterirdischen Strängen im amorphen Material nach, ertaste, wie sich die Additive auf eine rhizoide Art ausbreiten und verdichten. Sie durchweben das keramische Objekt, brechen die Strukturen von den geometrischen Formen aus ihrem Innersten heraus auf. Sie erinnern uns daran, wie verletzlich und fragil die Menschheit, Gesellschaft und Natur sein können, was an den Auswüchsen oder Hohlräumen auf den Oberflächen der Werke deutlich wird. Bei diesem Prozess setze ich meine gesamte kreative Energie frei, wobei Eigenes und Inneres zum Ausdruck kommt. Er ist meine Antwort auf die ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Folgen von Umweltkatastrophen und globalen Auswirkungen von Zerstörung, die wir Menschen verhindern können, wenn wir es wollen.
Unikatkeramik erwartet eine ruhige Atmosphäre, in der Sie als Betrachtende meine Kunstwerke visuell erleben können und durch Berühren der unvollkommenen Strukturen eingeladen werden, vielleicht unbekannten Regungen nachzufühlen ohne vorher zu wissen, welche Art von Schönheit sie immer wieder neu für sich entdecken können. Vielleicht sind meine Werke symbolische Ankerplätze?
Bereits in den späten 1970er Jahren entwickelte ich meine Berufung für Keramik. Nach der Ausbildung zur Keramikerin habe ich 1992 mein Studio keramik_art in Wien gegründet und mich auf eine experimentelle Herstellung von Kunstwerken aus Porzellan und Steinzeug, die ich in einem Brand brenne, spezialisiert.
Finalistin bei zahlreichen internationalen Keramikbiennalen, mehrfach international ausgezeichnet, Teilnahme an internationalen Ausstellungen, Keramiksymposien und länderübergreifenden Projekten. Gründerin und Präsidentin des Vereins ICCA-International Contemporary Ceramic Art in Wien, 2014 bis 2022 Vizepräsidentin Künstlerhaus, Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs. Projektentwicklung und Durchführung von #AHA 2025 Attitude.Asenne.Haltung.Attegiamento mit Künstlerinnen aus Deutschland, Italien und Finnland in Tallin, Estland. Das Projekt wurde mit Mitteln der EU, Culture Moves Europe gefördert. Teilnahme an #AHA Attitude.Asenne.Haltung.Attegiamento.Hoiak in Figline e Incisa Valdarno, Italien.
Mitglied International Academy of Ceramics (AIC-IAC) in Genf und Ehrenmitglied Künstlerhaus Vereinigung in Wien.